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Pressemitteilung

Haushaltsrede des Fraktionsvorsitzenden im Dezember 2020

Die zweite Haushaltsrede hielt Kreisrat Norbert Huchler im Dezember 2020 (11.12.20).

 

Sehr geehrter Herr Vorsitzender Wersch,

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

Sehr gerne stimmen wir dem diesjährigen Haushalt zu. Für uns ist es sehr erfreulich zu sehen, daß man auch als kleine Fraktion bei uns im Landkreis Mehrheiten erhalten kann. Ich möchte mich dafür ausdrücklich beim Kreistag und der Verwaltung bedanken, ganz besonders aber auch bei den Mitgliedern des Umwelt und Technik Ausschusses, wo aus unserer Sicht inzwischen eine richtige Wohlfühl Atmosphäre herrscht. Es macht Spaß und man hat das Gefühl ernst genommen zu werden.

Wir hoffen daß unsere Vorschläge jetzt auch umgesetzt werden, da werden wir ein Auge darauf werfen. Wir freuen uns auch schon auf die Disskussionen zur Biodiversitätsstrategie. Im CDU Papier sind gute Vorschläge enthalten, da sehen wir durchaus Potential.

Jetzt möchte ich noch etwas zum Schlachthof sagen.

Erstens:

Es gilt die Unschuldsvermutung, bis man genaueres weiß wird sich auch unsere Fraktion daran halten. Trotzdem bräuchte das Veterinäramt die vorgesehene Stelle dringend, unabhängig der Vorkommnisse auf dem Schlachthof.

Zweites:

Viele sind scheinbar der Meinung, Regionalität wäre ein Qualitätsbegriff, was so aber nicht stimmt. Wenn etwas aus der Region kommt, sagt das erstmal gar nichts aus, erst in Kombination mit konkreten Qualitätsanforderungen wird es stimmig. Regional alleine sagt gar nix aus.

Drittens:

Viele sind der Meinung man würde nicht genügend kontrollieren, was aber nur ein Teilaspekt sein kann.

Was fehlt ist Zeit. Wenn mann mit Tieren umgeht, ist Zeit das allerwichtigste. Unsere Oma sagte immer "Leit dand langsam, s pressiert" und genau das ist der Punkt, wieso inzwischen so viel schief läuft.

Ob in der Pflege oder im Krankenhaus oder in der Landwirtschaft und auf dem Schlachthof, überall führt Zeitmangel zu fehlender Qualität.

In einem Wirtschaftssystem in dem immer alles noch schneller, noch größer und dabei noch billiger sein muß, sind das die logischen Folgen.

Aktuell blockieren Landwirte die Lager von Aldi und Lidl um Preiserhöhungen durchzusetzen.

Auch hier die gleichen Probleme, immer größer, immer schneller, immer billiger.

Irgendwann ist halt der Ofen aus. Das System produziert immer mehr Verlierer und immer weniger Gewinner.

Wenn die Verlierer Glück haben erhalten sie Beifall und warme Worte, siehe Krankenschwestern bei Corona. Das große Geld machen aber die Besitzer und Aktionäre von Aldi, Lidl, Amazon, Zalando, Sana und Co.

Was ist also zu tun? Ich weiß es nicht! Das System ist so krank, wenn mann einen Brandherd löscht, entzünden sich nebenan gleich wieder ein paar neue.

Glaubt jemand ernsthaft daß die Sklaverei bei Tönnies aufhört?

Mann braucht nur nach Amerika zu schauen, das ist für mich die Endphase unseres Kapitalistischen Wirtschaftssystems. Jeder gegen jeden, dort geht es zu wie früher im Wilden Westen, nur noch schlimmer. Präsident kann nur werden wer Opa und Millionär ist. Global gesehen sehe ich ziemlich schwarz, was bleibt sind die Dinge vor unserer Haustüre und da gilt es unser möglichstes zu tun.

Und hier sehe ich durchaus die Bereitschaft in diesem Gremium, auch wenn wir sehr bedauern daß der Radkoordinator abgelehnt worden ist.

Auf unseren bäuerlichen Sachverstand kann jederzeit zugegriffen werden, wir sind da sehr hilfsbereit

 

 

Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit

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